26.03.2024

Medienmitteilung

Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des nationalen Ideenwettbewerbs «myidea-Challenge» für Lernende der Berufsfachschulen stehen fest. Sie wurden am Live-Event vom 20. März 2024 in Olten erkoren und ausgezeichnet. Neben der Preisverleihung ging es am Anlass um kritisches Denken und die Frage, wie Fake News und Desinformation bekämpft werden können. 

«Nachwuchsunternehmer:innen braucht die Schweiz», so die Worte von Stadtpräsi-dent Thomas Marbet zur Begrüssung der ca. 150 Gäste in der Oltner Schützi.

Genau das fördert die «myidea-Challenge». Bereits zum vierten Mal waren in den letz-ten Monaten Berufslernende eingeladen, ihre Geschäftsideen in drei Kategorien einzu-reichen und vorzustellen: «(Social) Business Idea», «Real Market» und das brandaktu-elle Thema «Fight Fake News». Auch konnten die Jungunternehmer am Sonderpreis «Critical Thinking in Entrepreneurship» teilnehmen und ihre Reflexionsfähigkeit unter Beweis stellen. Aus den insgesamt über 30 Bewerbungen hatte die Jury im Vorfeld aus jeder Kategorie drei Teams für den Finalanlass nominiert. 

Die drei Gewinnerteams durften in der jeweiligen Kategorie «live» und «on stage» vor einer fachkundigen Jury pitchen und im Anschluss Rede und Antwort stehen. Diese war be-setzt durch Marianne Läderach (VSM), Chantal Grecchi (Finanzfachfrau), Melanie Kömle (SRF) sowie Jan Fülscher, dem Start-Up-Experten in der Runde. 

«Transit World» und «Melfy Soap» holen sich die ersten beiden Plätze in den Ka-tegorien «(Social) Business Idea» bzw. «Real Market»! 

«Alle Finalisten dürfen sich bereits als Gewinnerinnen und Gewinner fühlen», damit leitete Prof. Dr. Susan Müller, Mitinitiantin und Jurypräsidentin das Finale ein. Dennoch ging es für die nominierten Teams darum, die Jury und das Publikum nochmals von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen und so den Hauptgewinn zu holen. 

In der Kategorie «(Social) Business Idea» gewann die Geschäftsidee «Transit World» von Lernenden des BBZBL Pratteln. Sie entwickeln ein Computerspiel, das Jugendlichen den Beruf der Strassentransportfachleute näherbringen und dessen Attraktivität und Vielfältigkeit aufzeigen soll. Den zweiten Platz in dieser Kategorie sicherte sich das Team «LEAVR» der Technischen Fachschule Bern, welches mit einer App exzes-siven Handykonsum bekämpfen möchte. Der dritte Platz ging an das Team «Placco» (libs/BZ Freiamt/BBZ Olten) mit ihrer Idee vom 24-Stunden-Shop in Containerform.

In der Kategorie «Real Market» setzte sich die Idee «Melfy Soap» der Wirtschaftsmit-telschule Luzern durch. Mit einer kleinen Seifenbox, quasi einer «Soap to go» hat das Team ein innovatives Produkt entwickelt, welches praktisch, aber auch ökologisch und umweltfreundlich ist. Der zweite Platz ging an das Team «Frucht Kicks», ebenfalls aus uzern. Die Fruchtgummis mit Koffein schliessen eine Marktlücke. Der dritte Platz ging an das Team von «Sweet Bliss Syrup»“. Auch sie besuchen die Wirtschaftsmittel-schule Luzern. Sie präsentierten einen Rosen-Vanille Sirup, welcher Frische mit Nach-haltigkeit und Qualität verbindet.

In der Kategorie «Fight Fake News» gewinnt die Idee «Bilderbuch»!
Bereits zum zweiten Mal wurden auch Ideen aus der Kategorie «Fight Fake News» ausgezeichnet. In dieser Kategorie können Geschäftsideen eingereicht werden, die sich auf die Bekämpfung von Fake News und Desinformation fokussieren. Mit der Ge-schäftsidee «Bilderbuch» haben sich Sven Känzig und Thalia Mendonca Freitas vom Berufsbildungszentrum Olten dieser Herausforderung gestellt. Am Finalanlass präsen-tierten sie die Idee, Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahre mit Hilfe eines Bilderbu-ches über Fake News zu sensibilisieren und gewannen damit den 1. Preis. Der zweite Platz ging an das Team mit der Aufklärungskampagne «Klartext». Mithilfe eines Chats möchten sie zur faktenbasierten Diskussion anregen. Der dritte Platz ging, wie auch bereits der zweite nach St. Gallen an die Schule für Gestaltung (Fachklasse Grafik) des GBS St. Gallen. Das Team mit der Kampagne «Wahrzeichen» möchte spielerisch mit einem Quiz zwischen «real» und «fake» aufklären.

 «Wir freuen uns sehr, dass sich die Lernenden mit Grundlagen zur Quellenprüfung auseinandergesetzt haben. Es ist wichtig, dass sich im Speziellen die Jugendlichen mit diesem für unsere Demokratie wichtigen Thema auseinandersetzen. Das liegt der SRG sehr am Herzen», sagt Henriette Engbersen, Bereichsleiterin Public Value SRG. Sie hatte die Kategorie mit einem Referat zum Thema eingeleitet und dabei aufgezeigt, weshalb sich der SRG-Bereich «Public Value» bei «myidea» engagiert und den Wettbewerb insgesamt massgeblich unterstützt.

Kritisches Denken ist eine Zukunftskompetenz

Ebenfalls zum zweiten Mal haben sich die Wettbewerbsteilnehmenden mit ihrer eige-nen Fähigkeit zum kritischen Denken auseinandergesetzt. Die Verantwortlichen der «myidea-Challenge» sind überzeugt, dass kritisches Denken uns Selbstreflexion wich-tige Fähigkeiten für Unternehmerinnen und Unternehmer sind. Dies betonte auch Sandra Uhlmann vom BBZ Olten in ihrem einleitenden Referat. Dieser Überzeugung trägt der Sonderpreis «Critical Thinking in Entrepreneurship» Rechnung, der in Zu-sammenarbeit mit der SRG SSR, dem Medieninstitut des Verlegerverbandes Schweizer Medien und Keystone-SDA entstanden ist. Er zeichnet Teilnehmende aus, die un-ter anderem den Entwicklungsprozess ihrer Geschäftsidee überzeugend reflektieren und sich kritisch mit den gesellschaftlichen Konsequenzen ihrer Problemlösung ausei-nandersetzen. Gewonnen haben den Sonderpreis Alisha Grünberg (BBZ Olten), Elina Moritz (Schule?) und Janclaudio Arnold (Wirtschaftsmittelschule Luzern). 

Darko Bosnjak, Gründer der schweizweit bekannten Glace «Kalte Lust», beschrieb eindrucksvoll, wie sein Team aus der Not heraus die Suppenstube in Olten und da-nach das pendent dazu, also «Kalte Lust», gegründet und erfolgreich auf dem Schwei-zer Markt positioniert haben. Begleitet wurde der Anlass zudem musikalisch von Shanky Wyser am Pianound Andreas Widmer mit Saxophon. 

Unternehmertum für Gesellschaft und Wirtschaft fördern
Die «myidea-Challenge» ist ein Projekt des Schweizerischen Zentrums für Unterneh-merisches Denken und Handeln (szUDH). Das Zentrum hat es sich zum Ziel gesetzt, bei Berufslernenden die Freude am Unternehmertum zu fördern und ihre Fähigkeiten unter-nehmerisch zu handeln und zu denken zu stärken. «Wer in einem Unternehmen und in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen will, braucht spezifische unternehmeri-sche Skills», sagte Georg Berger, Präsident des szUDH. Deshalb sei es zentral, dass diese Fähigkeiten bereits an den Berufsfachschulen vermittelt werden. Dafür setzt sich das szUDH mit der Verbreitung des Lernprogramms «myidea», der Schulung von Lehrpersonen, mit der Durchführung von Events und mit der «myidea-Challenge» ein. Finanziell unterstützt wird das Zentrum durch die SRG SSR und die Gebert Rüf Stiftung.

 

Mehr Informationen:

www.myidea.ch und www.szudh.ch 

Kontakte für Rückfragen:
Georg Berger, Präsident szUDH und Direktor BBZ Olten, 079 655 06 79

Prof. Dr. Susan Müller, Vizepräsidentin szUDH und Professorin für Entrepreneurship an der Berner Fachhochschule, 076 376 42 18 

Fotos:
Quellennachweis: Daniela Friedli, Kappel